Panzerriegel zum Schutz von Nebentüren oder Eingangstüren
Die Querriegel sind der optimale Schutz für Nebentüren. Dies sind solche Türen, die nicht so oft genutzt werden und die man nicht zwangsläufig von außen öffnen können muss. Die dafür nutzbaren Riegel müssen nicht unbedingt ein Schließzylinder haben, sondern können über Drucktasten arretiert werden. Man muss die Riegel ja nur von innen öffnen können und Einbrecher kommen von außen nicht an den innen liegenden Riegel. Es gibt aber auch Querriegel, deren Schließzylinder nur innen aufschließbar ist.
Anders ist die Situation, wenn man Panzerriegel bzw. Querriegelschlösser zum Schutz von Haustüren oder Wohnungseingangstüren verwenden möchte. Da Sie selbst den Riegel verschließen können wollen, wenn Sie das Haus oder die Wohnung verlassen, muss der Querriegel von außen verschließbar und auch wieder aufschließbar sein. Dazu muss zwangsläufig die Tür durchbohrt oder mit einer Lochsäge geöffnet werden, um in der Bohrung den Schließzylinder zu platzieren. Der Panzerriegel erfüllt dann den gleichen Zweck wie bei Nebentüren, der Schließzylinder bietet aber erneut Ansatzpunkte für Einbrecher.
Ebenfalls ist zu beachten, dass manche Türen auch nach außen aufgehen. Dann nützt ein Querriegel nichts, der im Inneren angebracht wurde. Einige Anbieter wie ABUS bieten für diese Situation zusätzliche Montagesets an, bei denen Stifte im Panzerriegel durch die Tür geführt und vorne mit einer Sicherungsplatte gehalten werden. Damit hält der innere Querriegel die nach außen öffnende Tür. Nachteilig ist dabei, dass nur über Sicherungsplatte die Tür zusätzlich gehalten wird und die Sicherungsplatte oftmals nicht besonders groß ist.
Die Art der Tür und ihre Öffnungsrichtung legen Ihre engere Auswahl an Panzerriegeln bereits fest. Am meisten Auswahl haben Sie, wenn Sie Ihre Haustür oder Wohnungseingangstür schützen wollen und sich diese nach innen öffnet. Von dieser Situation gehen wir auch im Folgenden in unserem Ratgeber aus.
Der Schließzylinder als Schwachstelle des Panzerriegels
Schließzylinder, also das Schloss des Riegels, sind wie alle Schlösser Schwachstellen. Was nützt ein stabiler Riegel, wenn der Schließzylinder, der den Riegel schließt, nicht sehr sicher ist? Die Anbieter der Querschlossriegel sind hier allesamt zu wenig auskunftsfreudig, was die Qualität der mitgelieferten Schließzylinder angeht. Allerdings ist bei mitgelieferten Schließzylindern zu beachten, dass deren Länge nicht zu Ihrer Tür passen muss! Insofern besteht vermutlich ohnehin die Notwendigkeit, dass Sie sich einen neuen Schließzylinder kaufen müssen.
Schließzylinder sind u.a. anfällig gegen Aufbohren, das Ziehen des Zylinderkerns und das Aufschlagen mit einem Schlagschüssel. Diese Gefährdungsarten legen den Schließbart frei, der dann mit einfachem oder spezialisiertem Werkzeug gedreht werden kann und das Panzerschloss öffnet. Der Schließbart ist das Teil, was sich bei einem funktionierenden, drehenden Schlüssel mitdreht und so den Riegel der Tür einzieht.
Der Schlüssel „ordnet“ die Stifte im Zylinder so, dass die Kernstifte und damit der Schlüssel und der Schließbart drehbar sind und eben nicht mehr blockieren. Könnte man die Kernstifte einfach aufbohren, würde der Drehmechanismus des Schließbarts offen liegen. Die Tür könnte dann mit einem Schrauberdreher geöffnet werden.
Um dies zu verhindern, können die Kernstifte aus Hartmetall hergestellt werden. Der Anbohrschutz einfacher Schließzylinder besteht meist nur aus einem gehärteten Stift. Geschickte Einbrecher bohren dann bis zu diesem Stift, hebeln den gehärteten Stift hoch und bohren normal weiter. Wird von Anbohrschutz gesprochen, muss man also vorsichtig sein, um welchen Schutz es sich wirklich handelt. Aufbohrschutz wäre ein vollständigerer Schutz, in dem mehrere Stifte und andere Komponenten im Zylinder aus Hartmetall wären.
Bei einfachen aber auch teureren Schließzylindern fehlt oftmals der Ziehschutz des Zylinderkerns. Dabei wird versucht, den ganzen Zylinderkern, der ja dem Schließbart vorgelagert ist, aus dem Zylindergehäuse zu ziehen. Dazu werden meist Akkuschrauber mit gewindeschneidenden Schrauben verwendet, die im Zylinderkern verankert und mit viel Kraft aus dem Zylindergehäuse gezogen werden.
Der Ziehschutz kann im Schließzylinder selbst eingebaut sein oder aber vor dem Schließzylinder bzw. dem Schloss schützen gehärtete Platten das Anbohren durch das Schlüsselloch.
Ebenfalls muss an den Schlagschutz gedacht werden. Einfache Zylinder mit vertikalen Kernstiften sind anfällig gegen Das Aufschlagen mit einem speziellen Schlagschlüssel, der die Kernstifte kurzfristig in eine „Offenstellung“ schnellen lässt und damit den Weg zum Schließbart öffnet. U.a. horizontale Kernstifte lösen dieses Problem.
Neben diesen Arten der ungewünschten Öffnung gibt es noch das Lockpicking, bei den mit Spezialwerkzeugen oder einfachem Draht die Kernstifte in Öffnungsstellung gebracht werden.
Da der Schließzylinder ein so wichtiges Bestandteil ist, liefern einige Hersteller die Querriegel ohne Schließzylinder. Dieses muss man dann selbst kaufen, was natürlich unpraktisch ist. Auf der anderen Seite kann man den Schließzylinder seinen Bedürfnissen anpassen, wenn man ihn selbst wählen muss.
Weitere Kaufkriterien für Panzerriegel
Neben den genannten grundsätzlichen Entscheidungen zur Art des Panzerriegels und den Erläuterungen zur Wichtigkeit des Schließzylinders gibt es eine Reihe von anderen Kaufkriterien, die man beachten und kennen sollte.
Breite des Querriegels
Der Riegel muss natürlich ausreichend breit sein, um das ganze Türblatt schützen zu können. Insbesondere müssen die seitlichen Riegel ausreichend tief in die Wand bzw. die Schließkästen an der Wand eindringen können, um die Schutzwirkung zu entfalten. Messen Sie also vor dem Kauf die Breite Ihres Türblatts.
Dicke des Türblatts und Länge des Schließzylinders
Bei Haustüren oder Wohnungseingangstüren ist auch die Dicke des Türblatts wichtig. Denn dieses müssen Sie mit einer Lochsäge öffnen und durch dieses Loch muss der Schließzylinder, auch Profilzylinder genannt, durchgeführt werden. Während das normale Zubehör der Querriegel die meisten Türdicken unterstützt, brauchen Sie notwendigerweise aber einen Schließzylinder, der zur Türdicke und zum Panzerriegel passt. Diese Schließzylinder sind in der Regel asymmetrisch, d.h. die Seite zum Panzerriegel hin ist kürzer und die Seite zur Tür hin ist länger.
Die folgende Tabelle gibt an, welche Zylinderlängen Sie bei bestimmten Türstärken benötigen. Beachten Sie bitte auch unseren Artikel zum richtigen Messen (und richtigen Angeben) der Zylinderlängen.
Benötigte Zylinderlängen für Panzerriegel
Beachten Sie, dass die Schließzylinder für Panzerriegel nicht symmetrisch sind, denn das Panzerschloss verlängert ja die Tür auf der einen Seite und dort muss auch der Schließmechanismus sitzen. Von der Außenseite der Tür zum Schließmechanismus ist es „ein langer Weg“ durch das Türblatt bis in die Mitte des Panzerriegels:
