Türschloss Sicherheit: Übersicht über Schutzklassen
Für Türschlösser bzw. Schließzylinder gibt es zahlreiche Klassifizierungen und Zertifizierungen zum Zwecke der Einstufung der Sicherheit. Die Vielfalt ist nicht besonders hilfreich, denn es wird immer wieder versucht, Sicherheit in nur einer Kennzahl zu verpacken. Da es aber unzählige Sicherheitsaspekte bei Türzylindern gibt, sind die Kennzahlen meist nur ein Kompromiss und zeigen nicht das genaue Ausmaß der integrierten Sicherheit. So haben einige Hersteller selbst eigene Klassen eingeführt, wie zum Beispiel ABUS. Ein echtes Sicherheitsschloss zu identifizieren, ist also nicht so einfach.
Herstellerübergreifend gibt es folgende Klassifizierungen für die Sicherheit eines Türschlosses (auch Schließzylinder, Zylinderschloss oder Profilzylinder genannt):
VdS-Klassifizierungen für Sicherheitsschlösser
Der Verband der Sachversicherer VdS gibt für Profilzylinder seine eigenen Klassen heraus. Dass sich der VdS mit dem Thema beschäftigt erscheint logisch, denn die Sicherheit der Zylinderschlösser ist ein, wenn nicht DAS zentrale Sicherheitsthema für Wohnungen, Häuser und Gewerbe. Die folgende Tabelle zeigt die VdS-Basisklassen:
Oftmals trifft man aber auch auf die folgenden VdS-Schutzklassen, die die feineren Schutzklassen weiter zusammen fassen:
VdS* oder Klasse H Basissicherheit für einfache Anforderungen
VdS** oder Klasse A für Basisschutz bei mittleren Anforderungen
VdS*** oder Klasse B oder C für höheren oder hohen Sicherheit bei besonderen Anforderungen; dies sind echte Sicherheits-Schließzylinder
DIN EN 1303 Sicherheitsklassen für das Türschloss
DIN EN 1303 regelt Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit Profilzylinder als verschlusssicher und als aufbruchssicher gelten. Verschlusssicherheit bedeutet dabei den Schutz gegen Manipulation des Schlosses ohne den passenden Schlüssel. Aufbruchssicherheit besteht aus den Komponenten Aufbohrdauer und Widerstand gegen einen hohen Druck.
SKG-Standard für die Sicherheit von Schließzylindern
Darüber hinaus gibt es den europaweit gültigen SKG-Standard, bei dem die Schließzylinder in simulierten Einbruchs- und Aufbruchssituation untersucht werden. Etabliert haben sich die beiden folgenden Klassen:
SKG** für Außentüren: Zylinder mit Bohr- und Ziehschutz von beiden Seiten.
SKG *** für Außentüren: Bohrschutz, Schlagschutz und Kernziehschutz.
Sicherheitsklassen nach DIN 18252, auch anwendbar für Türschlösser
Ebenfalls sind Sicherheitsklassen für Profilzylinder in der DIN 18252 geregelt. Hier gibt es die Angriffswiderstandsklassen 1 und 2, wobei 2 besser ist. Nach der DIN 18252 werden die Profilzylinder nach 2 Ziffern klassifiziert, wobei die zweite Ziffer entscheidet für die Sicherheit ist. Die Klasse 1 entspricht der alten DIN 18252 Klasse P2, die Klasse 2 der alten Klasse P3.
Die Norm fordert einige generelle Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel einen Pickingschutz durch Hantelstifte oder eine Freilauffunktion, die bei abgezogenem Schlüssel die Verbindung zwischen Schließbart und Zylinderkern löst. Mit der Erfüllung der Basisbestandteile der Norm hat man jedoch noch keine der Angriffswiderstandsklassen erfüllt.
Im Rahmen der DIN 18252 tauchen auf die Abkürzungen BS für Bohrschutz und BZ für Bohr- und Ziehschutz auf.
Umfassende Kaufberater bei WhichIsBest
Übrigens haben wir für Sie umfangreiche Kaufratgeber zu Schließzylindern zusammen gestellt:
Grundregel: Je höher die Schutzklasse der Schließzylinder, umso besser
Es hört sich einfach ein, ist aber wohl die einzige Erkenntnis: Wenn Schutzklassen wie oben angegeben werden, gilt einfach: Je höher, umso besser. Was genau besser wird und ob es für die eigenen Zwecke ausreicht, kann nur mit sehr viel Detailrecherche heraus gefunden werden.
Übrigens: Je höher die Schutzklassen der Türschlösser, Zylinderschlösser, Schließzylinder bzw. Schließsysteme werden, umso länger dauert in der Regel der Lieferung. Manche Türschlösser werden dann erst nach Bestellung gefertigt und versandt. Dann hat man als Kunde auch mehr Optionen, um den Schließzylinder aufzuwerten: So kann man mehr Schlüssel mitbestellen, anderes Material für verbesserten Anbohrschutz ordern oder sich für oder gegen eine Not- und Gefahrenfunktion entscheiden.
Vom Grunde her gibt es bei höheren Schutzklassen keine „Paketprodukte“ mehr, sondern man stellt diese auf die eigenen Bedürfnisse für das Schließsystem ab. Die Türschlösser können dann optional nach einer bestimmten VdS-Klasse oder SKG-Klasse geliefert werden.
Very superb information can be found on blog.Expand blog
Gut zu wissen, dass es eine solche Klassifizierung für Sicherheitsschlösser gibt. Ich würde auf jeden Fall ein Türschloss mit VdS-Klasse B+ oder BZ+ anbringen lassen. Anscheinend dauert die Lieferung bei diesen Modellen länger, aber man ist dann halt mehr geschützt gegen Einbrüche.